
….wenn man liebevoll seine Tanzschuhe pflegt!
Gute Schuhe sind das A und O im Tango und als unverzichtbares Werkzeug eine gewisse Investition wert, um einen sicheren und stabilen Stand zu haben. Ich persönlich trage am liebsten Tangosandaletten mit Stilettoabsatz, aber man sollte sich da keinem Gruppenzwang aussetzen. Jeder sollte zum Tanzen die Schuhe tragen, in denen er sich am wohlsten fühlt. Insofern können es theoretisch auch Springerstiefel sein, wobei es da schon schwierig wird, den Spann elegant zu strecken oder leichtfüßig Pivots zu drehen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, auf Milongas schmachvoll des Parketts verwiesen zu werden, da dunkle Gummisohlen bekanntlich einen sichtbaren Abrieb hinterlassen können.
Welches Fahrgestell man auch für die Ronda wählt, eine ordentliche Schuhpflege gehört in jedem Fall dazu. Das wurde mir neulich besonders vor Augen geführt:
Letzten Samstag hatte eine tollpatschige Dame bei einer Milonga in Rheinland-Pfalz zwei(!) volle Kelche Rotwein über mich ausgeschüttet. Meine aktuellen Lieblingsschuhe aus Veloursleder waren komplett durchtränkt. Als erste Notfallmaßnahme habe ich sie zusammen mit meinem Kleid unverzüglich auf der Toilette abgespült. Daheim folgte dann die eigentliche Reinigung: ich habe sie kurz (max. 2 min.) in lauwarmer Lauge aus Wollwaschmittel (rückfettend!) gewaschen und dabei massiert, dann gründlich abgespült und zwei Tage in Heizungsnähe trocknen lassen. Anschließend habe ich sie intensiv gepflegt und zwar mit flüssiger Velourslederpflege (außen) und Fett (innen + Sohle). Das Ganze habe ich dann über Nacht einziehen lassen, den Überschuss anschließend mit Tüchern abgerieben und die Schuhe mit Gummibürste schonend aufgeraut. Sie sind nun gerettet und sitzen wieder einwandfrei! Ich hatte Glück, denn dieses Paar war schwarz. Helle Velourslederschuhe wären sehr wahrscheinlich ruiniert gewesen.
