Nachdem ich im April bereits Teil 1 und 2 meiner Do-it-yourself-Bücherregalwand vorgstellt habe, möchte ich euch die weiteren Arbeitsschritte und das Endergebnis natürlich nicht vorenthalten.
In Teil 3 zeige ich, wie ich die Schiebetüren herstelle und die Rollen montiere:
Im vierten und letzten Video geht es um die Lackierung sowie die Montage der Schiebetüren, die Installation der LED-Leuchten, die Fertigstellung und Sicherung der Regalwand.
Zu Beginn hatte ich Zweifel, ob alles wie geplant hinhaut. Aber mit dem Ergebnis bin ich nun mehr als zufrieden.
Ich wünsche allen Bastlern unter euch Zuversicht und frohes Gelingen bei euren eigenen Projekten!
Der „Tag der Arbeit“ hat seine Wurzeln in den USA, genauer gesagt in der US-amerikanischen Arbeiterbewegung und gedenkt der Opfer des Haymarket Massakers.
Kaum jemand kennt den blutigen Hintergrund dieses Feiertages, was bedauerlich ist, denn die Ereignisse und insbesondere das Resultat prägen die westliche Arbeitspolitik sowie den Tagesrhythmus vieler Menschen bis heute und erinnern darüber hinaus stets daran, dass viele Privilegien, die wir heute als selbstverständlich ansehen, in Wahrheit gar nicht so selbstverständlich sind. Für die Durchsetzung des Achtstundentages etwa sind damals Menschen gestorben. Nebenbei bemerkt ist zu hoffen, dass die aktuellen Verhandlungen rund um die Viertagewoche friedfertiger verlaufen….
Quelle: „Moderne Zeiten“ 1936, Charlie Chaplin
Heute feiern alle diesen Tag bzw. fühlen sich viele von ihm angesprochen, weil er bekanntermaßen irgendwie mit Arbeitnehmerrechten zutun hat. So verstehen sich etwa auch Angestellte in führenden Positionen, die in klimatisierten und modernen Büros arbeiten, als tapfere Ärmelhochkrempler und entrechtete Galeerenruderer und beklagen sich märtyrerhaft bei einer gemütlichen Tasse Kaffee über ihre angeblich miserablen Arbeitsbedingungen.
Zugegeben, auch „saubere“ und „abstrakte“ Tätigkeiten im Dienstleistungssektor können zweifellos sinnvolle Arbeit sein. Der moderne Mensch hat die Arbeit jedoch weder erfunden noch steht es ihm zu, vorschnell zu urteilen, wie wertlos oder wertvoll die Arbeit seines Nächsten ist. Leider machen das jedoch viele inmitten unserer Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft. Aber wer hat das Recht oder die Deutungshoheit zu behaupten, dass nur Erwerbsarbeit gesellschaftlich wertvolle Arbeit sei? Was hätten dann bitteschön die Steinzeitmenschen getrieben, lange bevor das Geld erfunden wurde? Gammelten die etwa den ganzen Tag faul in der Höhle herum? Ich vermute, sie waren das Essen das sie verzehrten und das Dach (oder Höhlengewölbe) unter dem sie lebten würdiger als es so mancher Mensch es heute ist.
In seinem Meisterwerk „Moderne Zeiten“ von 1936 scheitert Charlie Chaplin in seiner Rolle als Arbeitnehmer auf ganzer Linie und weist unterhaltsam sowie brillant die Defizite und die Unvereinbarkeit der menschlichen Natur mit der herrschenden ausbeuterischen Arbeitsmarktpolitik auf. [Spoileralarm!] Am Ende ist er zwar arbeitslos, aber dennoch reich, weil ihm die Liebe seines Lebens zur Seite steht. Ich habe mich übrigens immer gefragt, was aus den beiden Figuren geworden ist und ob sie den Traum eines gemeinsamen Zuhauses verwirklichen konnten. Gerne stelle ich mir vor, dass sie dank ihrer darstellerischen Talente – fernab von Industrie und Versklavung – als Bohamians ihre Freiheit und ihr Glück gefunden haben.
Zurück zu den Ärmelhochkremplern und Galeerensklaven. Wenn der Begriff „Arbeit“ schon so weit ausgedehnt wurde, dass er physisch eher anspruchslose und privilegierte Tätigkeiten des Tertiärsektors miterfasst, warum schließt er dann nicht auch die Leistung von Menschen mit ein, die Tag für Tag für die Familie, die Kultur und das Gemeinwohl wertvolle Arbeit leisten? Für diese Arbeit sehen sie nicht nur keinen Cent, sondern werden in der Regel auch nur selten von ihrem Umfeld anerkennend gelobt.
Die Rede ist hier nicht von verwöhnten Gattinnen, die auf Kosten ihrer erfolgreichen Ehemänner ein privilegiertes Leben führen und die Hausarbeit und das Management der Familie an Putzfrauen und andere Hilfskräfte delegieren, sondern vielmehr von den vielen Frauen und Männern, die auf unscheinbare und doch unverzichtbare Weise die Gesellschaft wie Zahnräder mit am Laufen halten. Ihre Leistung wird schlicht ignoriert. Dabei ist beispielsweise die Erziehung der eigenen Kinder, das Engagement im örtlichen Fußballverein oder die Pflege von Angehörigen kein bloßes Hobby, auch wenn diese Tätigkeiten häufig belächelt werden, sondern wichtig und wertvoll für die Gesellschaft. Sie entlasten nicht zuletzt auch massiv den Sozialstaat. Die Gesellschaft, die Menschen nur noch als „Ressourcen“ oder „Erwerbspersonen“ definiert, redet ihren täglichen Einsatz jedoch nur allzu gerne klein. Sollten sie da durch den „Tag der Arbeit“ nicht ebenfalls mitgeehrt werden…?
…ein Wechselbad der Gefühle! Manchmal fühlt man sich …akzeptiert…gewertschätzt… geborgen…elektrisiert…begehrt…geliebt…vollständig…und manchmal sogar zutiefst erfüllt.
Aber nicht alle Emotionen, die der Tango zu wecken vermag, sind so süß wie das russisch’ Brot auf dem obigen Foto. Mir kam nebenbei bemerkt erst spät die Idee, diese Wörter zu legen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle „T“s irgendwie schon vertilgt und so musste ich eben mit „I“s improvisieren. ^^
Tänzer, die schon eine zeitlang aktiv sind, wissen genau wovon ich spreche: die Schattenseite. Es gibt Phasen und Momente im Tango, da fühlt man sich mitunter abgelehnt…hängen gelassen…einsam…fehl am Platz…frustriert… unzulänglich… desillusioniert…frustriert…gedemütigt….selbstmitleidig und und und.
Früher habe ich mich gegen diese Facetten innerlich gewehrt. „Tango ist doch dazu da, damit ich mich gut fühle!“, dachte ich mir. Anderenfalls würde er doch nicht viel Sinn machen. Mittlerweile sehe ich das etwas anders. Es gibt im Grunde kein „falsches“ Gefühl im Tango. Fühle ich mich gut, ist es richtig. Fühle ich mich mal schlecht, ist das ebenfalls „richtig“, denn auch negative Gefühle haben ihren Sinn und ihre Daseinsberechtigung.
Im Tango wird man unweigerlich mit sich selbst konfrontiert und zwar fundamentaler und intensiver als man es am Anfang vermutet. Wer beispielsweise den emotionalen Horizont eines Pantoffeltierchens hat, kann das natürlich nicht unterschreiben. So jemand kann zwar dennoch bis zu einem gewissen Grad technisch Tango erlernen, wird bei der Musik und bei den Bewegungen allerdings nicht sehr viel empfinden, also weder besondere Höhenflüge noch große Dramata erleben. Wer in ausgewogener Weise hingegen über das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle verfügt, der erlebt sie auch im Tango. Im Unterschied zum sonstigen Alltagsleben kommen und gehen sie manchmal schneller und sind oft auch intensiver, ähnlich wie kleine Wirbelstürme. Genau erklären kann ich mir dieses Phänomen noch nicht. Eventuell liegt das daran, dass der Tango in ganz ursprünglichen und „primitiven“ Bedürfnissen der Praktizierenden rührt. Zudem sind die Koalitionen im Tango oftmals kurz- und schnelllebig. Man begeistert sich schnell und entgeistert sich nicht selten noch schneller für einander. Trost über Enttäuschungen findet man rasch in den Armen eines Anderen. Alles fließt (altgriech. πάντα ῥεῖ). Wer stehen bleibt und zurückblickt, hat die Spielregeln nicht verstanden und hat schon verloren.
Vor einigen Tagen kam ein neues Gefühl dazu, das ich zuvor im Tango noch nicht kannte: Ich besuchte eine Milonga und war gerade dabei, eine trockene Blätterteigstange herunterzuwürgen, die auf der Theke besser aussah als sie schmeckte. Ein junger Mann betrat den Raum, zahlte Eintritt, ging anschließend an mir vorbei und sein Blick streifte mich dabei. Er hatte ein außergewöhnliches Gesicht, nicht unbedingt männlich, sondern vielmehr hübsch wie ein Engel, war insgesamt sehr gepflegt und außerordentlich elegant gekleidet. „So sollte man(n) ruhig öfter auf Milongas aufschlagen.“ dachte ich.
Sein Erscheinungsbild war eher untypisch für einen Mann seines Alters. Nach zwei Tandas, die wir jeweils mit anderen Partnern tanzten, war es dann soweit. Er forderte mich per Cabeceo auf. Ich folgte ihm auf die Tanzfläche. Kein Wort von ihm. Kein Hallo. Nichts. Kein Problem für mich. Schließlich war ich zum tanzen da und nicht um zu quatschen. Außerdem ist die Abrazo generell ein wunderbarer erster Kontakt zwischen zwei Fremden.
Er nahm mich schon zu Beginn der Tanda sehr eng in seine Arme und schmiegte sein Gesicht an meines. Einem gepflegten, authentischen Mann lasse ich das durchgehen. Grundsätzlich bin ich jedoch der Ansicht, dass eine gute und ehrliche Umarmung ausreicht, um Zuneigung auszudrücken und Kontakt mit dem Gesicht nicht zusätzlich nötig ist bzw. in den meisten Fällen eine Intimität unnatürlich beschleunigt wird. Es gab bisher nur wenige Begegnung, bei denen ich von mir aus das Bedürfnis hatte, jemandem beim Tanzen so nahe zu kommen. Aber wie dem auch sei. Ich ließ ihn gewähren, um ihn nicht zu verunsichern und weil ich gespannt war, wohin uns die gemeinsame Reise führt.
Zu meiner Enttäuschung ging es bei dieser Begegnung jedoch nicht wirklich um uns und auch nicht um mich. Vielmehr schien sich der junge Mann auf der Tanzfläche zu promoten und das aus meiner Sicht nicht sehr überzeugend. Anfangs war ich mir nicht sicher und wollte da kein vorschnelles Urteil fällen. Also tanzte ich einfach weiter. Womöglich war er ja auch bloß etwas nervös und kompensierte das mit einem ostentativ selbstbewussten Auftreten. Wenn ich mich bei einem Tänzer wirklich wohlfühle, denke ich nicht oder zumindest nicht so viel. Der junge Tanguero war offenbar der Überzeugung, mithilfe seiner Atmung führen zu können, vergaß jedoch, seinen Körper dabei mitzunehmen. Im Grunde atmete er einfach nur zur Musik tief ein und aus und gefiel sich offenbar, sich beim Einatmen groß aufzubauen, ohne sich jedoch entschlossen fortzubewegen und hinreichend deutliche Impulse zu setzen. Gedanken lesen kann ich nicht, also versuchte ich, das Beste aus der Situation zu machen und mich zumindest in seiner Umarmung wohl zu fühlen. Da die Kommunikation nicht richtig funktionierte, waren auch tänzerisch keine Highlights zu erwarten. Erst nach dem zweiten Lied brach er übrigens sein Schweigen. Durch den starken osteuropäischen Akzent und die laute Geräuschkulisse verstand ich ihn jedoch kaum. Wie oft ich hier sei, wollte er mitunter erfahren. Mich am Ende der Tanda von ihm zu lösen, fiel mir nicht allzu schwer. Der Abschied war kurz und unsere Wege trennten sich auf der Tanzfläche. Ich bin da ehrlich gesagt etwas altmodisch und mag es eigentlich gern, wenn mein Tanzpartner mich wieder dorthin begleitet, wo er mich gefunden hat, oder es zumindest anbietet. Aber wo „Gentleman“ draufsteht, ist nicht unbedingt Gentleman drin.
Die Begegnung mit diesem Tänzer erwies sich jedenfalls als eine große Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität. Ich fühlte mich regelrecht ernüchtert….
Lang und vergeblich habe ich im Internet und in diversen Möbelgeschäften nach einem passenden Bücherregal für das Wohnzimmer gesucht. Die Kriterien, die es erfüllen sollte, waren weder allzu hoch gesteckt noch sonderlich kompliziert:
Das Regal sollte weiß sein, funktional, ca. 2 m hoch, ca. 2,5 m breit, nicht zu tief, komplett geschlossen , um die Bücher zu verbergen und vor Staub zu schützen, und über ein Vitrinenelement mit Beleuchtung verfügen. Anstelle von Scharniertüen sollte es zu guter Letzt unbedingt Schiebetüren haben.
Nirgendwo fand ich eine passende Regalwand mit den gewünschten Eigenschaften. Zwar entdeckte ich diverse Regale in durchaus interessanten Designs und mit jeder Menge Firlefanz wie z.B. offene Module zwischen den Hauptelementen, aber keines entsprach annäherend meinen Vorstellungen.
Also entschied ich mich, mir mein Traumregal selbst zu bauen. Aber dafür muss man es nicht von Grund auf schreinern. Als Basis für das Do-it-yourself-Designregal, das mir vorschwebte, sollten mir drei Billy-Regale von IKEA dienen. In Höhe, Breite und Tiefe entsprachen sie nebeneinandergereiht genau dem gewünschten Gesamtmaß.
Lange Rede, kurzer Sinn: jedes größere und zielführende Vorhaben beginnt mit einem Konzept:
Mein Hobby-Projekt habe ich in insgesamt vier Videos dokumentiert, von denen ich mit Euch in diesem Beitrag die ersten beiden teile.
In Teil 1 geht es – eher unspektakulär – um den Aufbau der drei Billys:
Teil 2 zeigt die Fixierung der drei Regale miteinander, die Verschraubung der „Dachplatte“ und „Sockelplatte“, welche ich mir im Fachhandel aus MDF nach Maß habe zuschneiden lassen und zu guter Letzt bereite ich die Innenbeleuchtung des Vitrinenelements vor, denn die Regalwand soll, wenn man sich schon die Mühe macht, nicht nur funktional sein, sondern natürlich auch ein Hingucker: