Allen Lesern von Koutamares wünsche ich wunderschöne Ostern, alles Liebe und viele Freude!
Eure Niki
Χριστός Ανέστη!

κουταμάρες
Allen Lesern von Koutamares wünsche ich wunderschöne Ostern, alles Liebe und viele Freude!
Eure Niki
Χριστός Ανέστη!
Während ich gerade in Griechenland unterwegs bin und nach neuer Inspiration suche, musste ich vor kurzem an einen besonderen Ausflug denken, den ich im Spätsommer vor zwei Jahren unternommen habe: meinen Besuch in Gytheio auf Peloponnes.
Der griechische Küstenort verfügt über eine traumhaft schöne Bucht, deren Anblick jedoch von einem rostigen Albtraum jäh durchbrochen wird: dem Schiffswrack „Dimitrios“ , welches seit dem Jahr 1981 dort ruht und surreal anmutet. Es ranken sich verschiedene Mythen rund um das Schiff, seine Fracht, den Eigner und die Strandung. Ein Bekannter aus einer nicht weit entfernten Gemeinde erzählte mir damals, es sei wahrscheinlich für Zigarettenschmuggel genutzt worden. Der damalige Kapitän sei angeblich erkrankt. Auch von Brandstiftung zwecks Verschleierung der Fracht bzw. Vernichtung von Beweisen ist die Rede. Dann wiederum soll ein technischer Defekt vorgelegen haben. Welche dieser Gerüchte stimmen und welche nicht, bleibt unklar. Es ist fast so als würde das Meer nicht nur die Substanz des Schiffes, sondern auch die Wahrheit wegspülen.
Aber ich möchte zur Abwechslung mal nicht allzu viele Worte verlieren, sondern lieber meine Aufnahmen sprechen lassen. Nur so viel: wer auf Peloponnes unterwegs ist und die Möglichkeit hat, sollte diesen besonderen Ort unbedingt besuchen. Aber was die Dimitrios angeht, besser nur gucken! Vermutlich muss ich das den meisten unter euch nicht explizit sagen, aber von Nachahmung des folgenden Videos rate ich dringend ab! Einsturzgefahr. Das Wrack ist nicht gesichert. Die zuständigen Behörden haben es einfach der Natur überantwortet und scheren sich nicht sonderlich darum. Aber nichtsdestotrotz ein sehr faszinierender lost place.
Wenn das Brot immer nur auf die Butterseite fällt, ist man womöglich verflucht! Zurzeit plagt mich eine Pechsträhne, die irgendwie nicht abreißen will. Deshalb habe ich entschieden, den Titel dieses Beitrags abzuändern und werde ihn updaten, solange bis Ruhe einkehrt.
Gestern, am 27.06.2024 kam von der Reederei eine Nachricht, dass die von mir gebuchte Überfahrt von Italien nach Griechenland für diesem Sommer nicht wie geplant in Patras endet, sondern schon früher in Igoumenitsa. Wer mich ein bisschen kennt weiß: das hat mich maximal genervt…..
Würde ich als Konsequenz auf einen anderen Termin ausweichen, müsste ich mit meiner Begleitung mit Luftmatratze und Schlafsack auf dem Gang schlafen, da um den Anreisezeitraum alle Kabinen ausgebucht sind. Früher als Jugendliche fand ich die Deckpassage abenteuerlich. Bei klarem Sternenhimmel und Wind um die Nase war ich sogar happy. Eine kleine Anekdote habe ich euch hier bereits erzählt. Meine letzte Überfahrt auf dieser Route liegt mittlerweile aber viele Jahre zurück. Deckpassage kommt für mich heute nicht mehr in Frage. Ich bin nicht mehr die Jüngste und meine Knochen stecken eine Übernachtung auf dem Boden nicht mehr so gut weg. Nach einer rund zehnstündigen Autofahrt über die Schweiz möchte ich anschließend doch lieber in ein Bett fallen. Frühzeitig hatte ich mir daher eine Außenkabine gesichert.
Und nun das. Ich wurde automatisch auf die geänderte Route umgebucht. Wahrscheinlich werde ich das so akzeptieren und mich um eine Teilerstattung bemühen. Das besonders Unerfreuliche an der Sache ist, dass ich nach der Ankunft in Igoumenitsa noch ca. 500 km bis zum Ziel fahren muss, was mindest 4 ½ Stunden Fahrt bedeutet. Zum Vergleich: ab Patras wären es nur 2 Stunden auf moderner Autobahn gewesen. Auf Google Maps sieht das für mich nach einer „romantische“ Strecke aus…. Im Klartext bedeutet das ewiges und zermürbendes Gegurke die Küste entlang. Ich bilde mir ein, bereits die schlimmsten Serpentinen in Griechenland gefahren zu sein und meistere zu meiner eigenen Verblüffung selbst ungesicherte Haarnadelkurven über steilen Klippen souverän mit Gottvertrauen, sinnvollem Fahr- und Bremsverhalten und ruhigem Puls. Insofern wäre das schon machbar, aber…
Heute, am 28.06. folgte dann gleich die nächste Hiobsbotschaft auf den Fuß. Früh morgens habe ich das Auto, mit dem ich die Reise plane, in der Werkstatt zur Diagnose abgeben lassen, weil aus dem Motorraum seit einiger Zeit ein leises pfeiffendes Geräusch kommt, das angesichts der geplanten Reise nicht mehr ignoriert werden kann. Ergebnis: Der Turbolader ist scheinbar defekt. Der Kfz-Mechaniker aus der Vertragswerkstatt riet mir dringend davon, damit eine längere Reise anzutreten. Der Austausch kostet schätzungsweise zwischen 2000 und 2500 Euro. Da musste ich erstmal schlucken….
Dies sind nur die jüngsten bad news. Seit Frühjahr letzten Jahres läuft, selbst bei wohlwollender Betrachtung, nichts so wie es soll. Meine Wurzeln habe ich in Griechenland. Da glauben viele Leute noch an den „bösen Blick“ (κακό μάτι). Die Wissenschaftlerin in mir kann es sich jedoch nicht leisten, sich mit Parapsychologie aufzuhalten, auch wenn ich z.B. Geistergeschichten mag.
Die Probleme, die sich aber gerade im Diesseits kumulieren, sind jedenfalls nicht mit irgendwelchen Beschwörungsformeln effektiv abzuwenden, sondern aller Voraussicht nach nur mit Geld und extrastarken Nerven! Also werde ich mich zu dem Problem ins Internet, die Dringlichkeit eines Austauschen erwägen, über Alternativen wie Reparatur recherchieren, mir ggf. eine zweite Meinung einholen um zu klären, ob tatsächlich der Turblader selbst defekt ist oder womöglich andere Bauteile in seiner Umgebung die Störungen verursachen. Ich hoffe, dass ich das Thema aufschieben kann und falls nicht, den Schaden etwas preisgünstiger beheben lassen kann als veranschlagt.
Denn ich habe keine Lust, im Gotthardtunnel liegen zu bleiben oder am Korinthischen Golf bei 38°C. Wenn ich hier mit allem durch bin, bin ich vermutlich selbst eine Expertin für Turbolader. :–D Wenn — und das ist ein großen Wenn — alles klappt und ich die Reise antreten kann, möchte ich mich schlau machen, was es bei Igoumenitsa Interessantes zu erkunden gibt. So könnte ich aus dem Ärgernis wenigsten etwas Positives rausschlagen.
Bei all dem Pech rund um den Sommerurlaub bleibt mir nur eines übrig: herzhaft darüber lachen und guter Dinge bleiben.
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Update vom 28.06. Pleite Nr. 3
Der Fahrstuhl war heute zudem außer Betrieb. Also echt jetzt….ich kann mich nicht daran erinnern, in letzter Zeit einen Spiegel zerbrochen zu haben.
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Starkregen + beschlagene Frontscheibe + Stress + Bordsteinkante + Kurve verschätzt = geplatzter Reifen.
Das ist mir auch noch nicht passiert und hat meinem Herzen mindestens so wehgetan wie meinem armen Reifen, zumal der gesamte Satz Felgen vor erst einer Woche neu aufgezogen wurde und nicht billig war. Mangels Wagenheber musste der gelbe Engel ausrücken. Der schaute in Anbetracht des Risses im neuen Reifen genauso mitleidig aus der Wäsche wie ich und bekam ein Trinkgeld, weil er flott und höflich war und ich ihm angesichts dieses verregneten Sonntags meine Wertschätzung zukommen lassen wollte.
Diese Woche Donnerstag besuchte ich mit meiner besten Freundin eine der aufschlussreichsten und anspruchsvollsten Vorträge, die ich bisher im Planetarium Mannheim gehört habe und dieses ist quasi unser zweites Wohnzimmer seit vielen Jahren unser Tempel des Wissens und des Friedens.
Das Thema lautete „Wie Neutronensterne und Schwarze Löcher Gold schmieden“ Gastredner war der Wissenschaftler Dr. Andreas Bauswein. Nach seinem regelrechten Crashkurs in Chemie und Physik und seinen Erläuterungen über Neutronensterne, Gravitationswellen, Nukleosynthese, s- und r-Prozesse usw. rauchte mir als Geisteswissenschaftlerin zugegeben ganz schön der Rübe… :–) Aber dafür weiß ich nun, woher das Gold stammt…oder bilde mir zumindest ein, ein bisschen was verstanden zu haben. Hochspannend jedenfalls!
Seit dem Ende des Lockdowns läuft das Planetarium mit seinen interessanten Programmen, Lichtershows, Vorträgen und VIP-Gästen geradezu zu Höchstform auf. Vor nicht allzu langer Zeit war sogar ESA-Astronaut Matthias Maurer zu Gast, erzählte Spannendes von seiner Mission „Cosmic Kiss“ und stellte mit seiner Co-Autorin, der Jounalistin Sarah Konrad, sein gleichnamiges Buch vor. Ein Highlight ist aber auch etwa die jährliche Star-Trek-Vorlesung von Dr. Hubert Zitt. Ebenso genießt der Vortrag „Stern von Bethlehem aus astronomischer Sicht“ von Dr. Christian Theis, dem Leiter des Sternentheaters, wie er das Planetarium gern in liebevollem Ton nennt, besondere Tradition zur Weihnachtszeit.
Mein liebste Show unter den astronomischen Programmen war lange Zeit „Schwarze Löcher“, eine Produktion des Clark Planetarium in Salt Lake City, USA. Mittlerweile schaue ich mir jedoch gerne die „Auroras“ an. Wunderschön und entspannend. Meine besondere Empfehlung ist allerdings „Ziel Zukunft – Vom Jetzt bis zur Ewigkeit“, eine hochinteressante Vision von der Zukunft unserer Erde und dem gesamten Universum, die mich aufgrund ihrer nüchtern-apokalyptischen Darstellung in besonderer Weise fasziniert und zugleich auch irgendwie betroffen macht. Allesamt Meisterleistungen, die man sich als Astronomie- und Wissenschaftsfan nicht entgehen lassen sollte.
Früher erlebte ich unter der Kuppel oft gähnende Leere, selbst an Wochenenden. Aber nun sind viele Vorstellungen, die ich besuche, stark ausgelastet oder gar voll besetzt. Manchmal ergattern Spontanentschlossene kein Ticket mehr und gehen unverrichteter Dinge wieder heim. Das Pech hatte ich auch schon einmal. Seither reserviere ich mir meine Tickets immer rechtzeitig online.
Programm und alle Infos unter: https://www.planetarium-mannheim.de/
(Anmerkung: Dieser Beitrag schildert ausschließlich meine subjektiven Eindrücke als Besucherin. Die darin formulierten Empfehlungen erfolgen insofern aus rein privater Motivation.)