Streamingtipp!

Im Leben einer Frau gibt es zwei Kategorien von Männern: Helden und Schurken. Und unter den Helden befindet sich, wenn sie großes Glück hat, dieser eine besondere Mann, der sie rettet, ihre Tränen trocknet und sie wieder aufrichtet. Klingt kitschig? Mag sein. Vielleicht bist du aber bloß unromantisch.

Momentan streame ich auf Amazon Prime „Heirate meinen Mann“.  Obwohl die Schauspieler total überzogen spielen und insgesamt alles sehr theatralisch anmutet, fahre ich total auf diese koreanische Serie ab. Was für ein Plot! Und die Mode erst! :–D Nur noch ein paar Folgen fehlen mir noch von der Staffel. Ich glaube, ich brauche danach einen Therapeuten. Aber das ist es wert! :–D

[Achtung Spoileralarm!] Im tragischen Leben der Protagonistin Kang Ji-won gibt es jedenfalls diesen einen besonderen Ritter, der ihr auf ganzer Linie hilft, sie in ihren Zielen und Träumen fördert und sie in ihrem Befreiungskampf selbstaufopfernd unterstützt, sodass sie sich von ihren toxischen Beziehungen befreit, endlich ihr wahres Schicksal erfüllen kann, sich emanzipiert und (hoffentlich) glücklich sein darf. Dieser möchte für sie ihr fester Boden unten den Füßen sein.

Szene „Heirate meinen Mann“, 1. Staffel

Im echten Leben beobachtet man diese Geisteshaltung bei Männern leider nur sehr selten. Deshalb lädt die Story ja auch besonders zum Träumen ein. Und wenn ich mir das so ansehe, muss ich sagen: in Ostasien scheint die Welt noch in Ordnung. Zumindest in dieser Hinsicht. In unseren Breitengraden hingegen schwindet dieses klassische Männlichkeitsbild leider immer mehr. Wer seine Geliebte beschützt und unterstützt, gilt schnell als Pantoffelheld oder Trottel mit Helfersyndrom, der sich von der Tussie ausnutzen lässt, ironischerweise insbesondere bei Männern, die sich in ihrer Selbstbezogenheit entlarvt und von echten Männern bedroht fühlen. Applaudiert wird stattdessen nur solchen Exemplaren, die sich ausschließlich um sich selbst scheren und sich darauf konzentrieren, sich gesellschaftlichen Rang zu verschaffen. Und mit was für Blödsinn teilweise! Karriere — eine schicke Wohnung — ein schnelles Auto. Der Markengasgrill auf der Terrasse darf natürlich auch nicht fehlen. Kochen kann das vermeintliche Alphatier zwar in der Regel nicht, aber er ist quasi ein Jäger, ein wahrer Natural-Born-Griller. Das reicht heute absolut aus, um sich Bewunderung und Respekt zu schaffen. Nebenbei bemerkt ist es völlig egal, was er ganz konkret dafür tun musste oder ob er gar seine Würde dafür verhökert hat, um an diesen Punkt gelangt zu sein. Danach fragt niemand….da niemand umgekehrt gefragt werden und Rede und Antwort stehen möchte. Der Zweck heiligt ja sowieso sämtliche Mittel.

Wer dann auch noch eine führende Position im Dienstleistungssektor ergattert, die das Tragen von Krawatten erfordert, einem schicke Restaurantbesuche, regelmäßige Reisen und die austauschbare, an der Magersucht entlang schrammende Lebensabschnittsgefährtin ermöglicht, die man in Wahrheit nicht sooo gerne anfassen mag, aber sich nunmal hält, weil sie den gleichgesinnten Kumpels den gewünschten Applaus und die Anerkennung abnötigt, der hat es — geschafft! Am besten noch im Sommerurlaub Kitesurfen gehen, um auf den Fotos besonders draufgängerisch und actionhaft rüberzukommen. Dass man sich dabei aus Ungeschicklichkeit die Hand verstaucht hat, wird natürlich nicht erwähnt oder als coole Kriegsverletzung verpackt. Das Bild muss schließlich stimmen. Eine Ehefrau und Kinder sind im Lebensentwurf solcher Männer optional, aber nicht zwingend erforderlich und bis aus Weiteres auch eher hinderlich auf dem oft sehr lange andauernden Selbstfindungstrip. Mit Ü50 kann man sich immer noch eine verzweifelte 25-Jährige zur Familiengründung suchen. Bei entsprechender Finanzlage überhaupt kein Problem. Und wenn Mama noch stolz ist, ist ohnehin alles in Butter. Sie ist aber meist schon stolz, wenn ihr Bub brav seinen Teller aufgegessen hat. Viel mehr muss er nicht leisten. Ob dieser über soziale Kompetenzen verfügt oder Sinnvolles für die Welt oder seine Mitmenschen leistet, ist zweitrangig. Sie hat ihre Messlatte in Puncto Männlichkeit in der Regel schon niedrig angesetzt als sie damals ihren eigenen Mann wählte.

Alles total Banane! Aber solange das gesamte Umfeld diese Irrungen rund um das Verständnis von Männlichkeit stützt, werden diese in Wahrheit unmännlichen Egomanen nicht als solche identifiert oder hinterfragt. Man(n) ist sich einig: So muss es sein! Der bescheidene Fabrikarbeiter hingegen, der in Schichtarbeit schwere Maschinen bedient, um seine frühzeitig gegründete Familie über die Runden zu bringen, sich dabei nie beklagt und jeden Abend mit derselben rundlichen Frau das Bett teilt, welche ihre Kilos nach dem dritten Kind nicht mehr komplett loswerden konnte, gilt hingegen als Loser. Na ja selbst schuld, dass er sich für ’nen Appel und ’n Ei abrackert, finden die meisten. Er hätte sich halt erst einmal verwirklichen sollen!

Was soll man bitte dazu sagen?? — Und wenn der Egomane nicht gestorben ist, ‚verwirklicht‘ er sich noch heute….. Zwar spielen Glück und günstige Umstände durchaus eine Rolle für den Verlauf einer erfolgreichen Biographie, aber mit 30 oder allerspätestens 40 sollte man(n) schon so langsam wissen, wer man ist und endlich mal ‚angekommen‘ sein. Irgendwann sollte man schließlich leben.

Ok, der Held meiner Serie, Yu Ji-hyuk, ist zugegeben kein einfacher Arbeiter und auch alles andere als bettelarm, sondern im Gegenteil ziemlich vermögend und macht im Businessanzug mit Krawatte auch was her. Aber sein Geld ist es nicht, das ihn attraktiv macht, sondern dass er seine Position und Macht geschickt nutzt, um seiner Angebeteten zu helfen und das sogar ohne „Gegenleistung“, sprich: ohne ihr dabei gleich auf den Pelz zu rücken. Er ist ein Machertyp mit Verantwortungsbewusstsein, feiert sich dabei zu keinem Zeitpunkt, sondern verbirgt seine hohe Position und seine Anwartschaften sogar und agiert vorwiegend im Hintergrund. Das hat Stil! Selbst als seine Angebetete ein Date mit ihrer Jugendliebe wahrnimmt, leidet er zwar heimlich, aber mischt sich nicht ein und lässt sie gewähren. Sie soll glücklich werden, egal wie oder mit wem. Das hat Vorrang. So lautet sein Kredo. Natürlich hofft er auf ihre (Gegen)Liebe, genauso wie der Zuschauer auf ein Happy End hofft. Aber diesem werden starke Nerven abverlangt und auch Konzentration, denn die Koreaner basteln ziemlich komplizierte Geschichten.

Aber zurück zu den Helden. Stark, erhaben, selbstlos, wohlwollend, in sich selbst ruhend etc. Heute gibt es diese Tugenden kaum noch, jedenfalls sind sie in unseren Breitengraden nicht sehr weit verbreitet. Die meisten Männer im westlichen Kulturkreis ticken leider vielmehr so wie dieser fürchterliche Ehemann der Serien-Protagonistin, unter dem sie während der ursprünglichen Zeitlinie jahrelang gelitten hat. Unausgeglichen, aggressiv, egozentrisch, selbstgerecht, anklagend, vorteilsorientiert, gierig, untreu, verbal ausfallend. Ein launisches Riesenbaby. Kurzum ein Schurke. Abgesehen davon, dass solche Typen ihr Umfeld stets belasten und strapazieren, suchen sie die Verantwortung für die eigenen Fehlschläge in der Regel ausschließlich bei anderen, nie bei sich selbst. Zudem wollen sie zwar als verantwortungsbewusst wirken, weil sie ahnen, dass das irgendwie ‚angesagt‘ ist, aber gleichzeitig keine echten Verpflichtungen übernehmen. Alles möglichst unverbindlich. Mit Hintertürchen. Und Sicherheitsnetz! Sie sind wahre Meister der Blendung. Verfehlen sie ihre oft überzogenen und unrealistischen Lebensentwürfe, werden sie erst instabil, panisch, dann aggressiv und lassen es zu guter Letzt bei ihren Mitmenschen aus und besonders gerne bei der eigenen Partnerin, falls vorhanden. Im Extremfall führt diese Abwärtsspirale zum Femizid, wobei die dahinterstehenden Dynamiken komplex sind.

Die meisten Frauen sind leider schwach. Nur deshalb konnte sich das vorherrschende Männlichkeitsbild überhaupt in der Gesellschaft etablieren. Anstatt sich einzugestehen, dass man sich einen Schurken angelacht und Zeit verschwendet hat, reden sich viele aus Angst vor dem Alleinsein ein, mit ihrem Partner ‚das große Los‘ gezogen zu haben. So wird der Schurke zum Helden umettiketiert. Diese Propaganda wird solange betrieben bis man es irgendwann selbst glaubt. Es ist ja auch einfacher, sich ein 1-Minuten-Ei hart zu reden als sich raus in die Welt zu trauen und seinen wahren Helden zu finden. Traurig, aber so funktioniert die Welt. Kämen nur die wahren Männer zum Zug, wäre die Menschenheit vermutlich längst ausgestorben.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf, was aus der Protagonistin und ihrem Helden wird.

Mein Besuch auf der FedCon 2024

Diese Liste könnte man ewig fortsetzen….

Mein mittlerweile vierter FedCon-Besuch im Maritim Hotel Bonn vor gut einer Woche war auch dieses Mal wieder ein Sack voll Spaß! Von der FedCon im Vorjahr hatte ich hier bereits berichtet. Die größte Science-Fiction-Messe Europas stand diesmal im besonderen Zeichen von „The Orville“ sowie „Star Trek: Strange New Worlds.“

Im Unterschied zu früheren Besuchen war ich diesmal nicht bloß dabei, sondern mitten drin. Zuvor ging ich immer in „zivil“ oder trug allenfalls das eine oder andere Fan-Shirt, aber diesmal entschieden meine Begleitung und ich uns, am Samstag als Weltraumprinzessinnen im 70er Stil ein wenig Verwirrung zu stiften. Jaaa richtig gelesen! Dies gelang uns auch, denn schon im eigenen Hotel begrüßte uns der junge Rezeptionist in der Lobby, der schon einige seltsame Gestalten an diesem Wochenende gesehen haben dürfte, mit einem verblüfften und lauten „Wow!“ und fiel fast rückwärts. :–D Auf der FedCon-Party eingetroffen, erregten wir mehr Aufmerksamkeit als gedacht. Ob ich wieder kostümiert gehen würde, weiß ich noch nicht. Aber es war eine interessante Erfahrung!

Viel haben wir uns zugegeben diesmal nicht mit Panels aufgehalten. Mit 3.-Klasse-Fahrkarte Tagesticket wird man im großen Saal Maritim mittlerweise rigoros nach oben auf die Tribüne verbannt, von der aus man nicht wirklich viel sieht. Selbst dann, wenn unten in den Blöcken noch genügend Plätze frei sind. Das wollten wir uns nicht geben.

Da viele Gäste erfahrungsgemäß später Videos und Fotos von den beliebten Star-Panels auf Social Media teilen, besuchten wir stattdessen lieber kleinere Panels und Vorträge wie zum Beispiel die Buchpräsentation von „Im Zeichen der Macht“ von Marco Frömter, die einen interessanten Überblick über die wertvolle Pionierarbeit bot. Ansonsten unterhielten wir uns bevorzugt mit anderen Gästen, Cosplayern und Ausstellern oder futterten uns von einem Foodtruck zum nächsten.

Fazit: Auf eurem Planeten hat’s uns ganz gut gefallen. Wir werden ihn daher vorerst verschonen! :–P

Hier noch ein paar Eindrücke:

Außenbereich mit Foodtrucks
Einfach nur cool: Cosplay-Gruppe zum SF-Klassiker „Fifth Element“
Foyer Maritim Hotel
Unendliche Warteschlange im OG für die Autogrammstunde am Samstag
Der Rancor-Pfleger Malakili aus „Rückkehr der Jedi-Ritter“
hat seinen Verlust inzwischen verwunden. :–D
Unter dem Glasdach des Maritim Hotels war es wie immer heiß wie auf Tatooine….
Für jeden das passende Lichtschwert!
Fertig für die legendäre FedCon-Party
Trotz Kostüm ganz bei mir…
After FedCon…. :–D

Tango Gedicht

Relief einer Lakonischen Palmette; hellenistische Periode
(Lichtbild digital überarbeitet)

Ein Leben lang

Arm in Arm

Takt um Takt

Schritt für Schritt

schweben wir wie eins durch die Musik,

tanzen und lachen,

während die Ewigkeit verfliegt.

In einer Hadesstille dann

hoffen wir auf ein weiteres Lied,

doch unsere Welt stürzt ein.

Ein letzter Blick, noch bin ich Dein,

noch eben haben wir den Tod besiegt.

Lebe wohl, Fremder!

Mir ist, als hätte ich Dich

ein Leben lang geliebt.

*****

Translation of the Tango poem in English (without lyrical adaptation):

A Whole Life

Arm in arm

Measure to measure

Step by step

we float as one through the music,

dance and laugh as eternity flies by.

Then, in a silence of Hades

we hope for another song,

but our world falls apart.

One last look, I am still yours.

We have just defeated death.

Farewell, stranger!

It feels like I have loved you

a whole life long.

Stehen zwei Griechen im Supermarkt

…sagt der eine zum anderen: „Du bist scharf!“ Antwortet der andere gechillt: „Ich weiß!“

Zugegeben, Witze zu kreieren ist nicht unbedingt meine Paradedisziplin. Aber es muss ja nicht immer schwere Kost sein. ;–) Was mich dazu inspirierte? –Vor wenigen Wochen habe ich im Supermarktregal folgende Entdeckung gemacht und konnte meinen Augen kaum trauen. Darf ich vorstellen? Das Duell der Saison:

„Scharfer Grieche“ vs. „Weißer Grieche“

Die Political Correctness von Aldi Süd* lässt zwar ein wenig zu wünschen übrig :–), aber mit der Aufnahme dieser beiden Brotaufstriche der Marke Ergüllü ins Sortiment hat der Discounter eindeutig Geschmack beweisen und auch Humor!

Natürlich wanderten die Dinger direkt in meinen Einkaufswagen. Und seither immer wieder! Mit Inhaltsangaben will ich mich hier gar nicht groß befassen. Die Liste ist kurz, was ich persönlich immer gutheiße. Beide Varianten basieren wohl auf Schafskäse. Aber ein Tipp am Rande: den „scharfen Griechen“ sollte man nicht unterschätzen!

Ergebnis: Ein klares Unentschieden. Mir schmecken beide Griechen super und ich hoffe, sie bleiben noch lange mit genau denselben Namen im Sortiment von Aldi. Am liebsten klatsche ich sie mir übrigens auf das neue ölige Ciabatta, das ebenfalls seit kurzem bei dem Discounter in der Brottheke zu finden ist. Am Anfang haben die Leute es geschmäht, weil sie es noch nicht kannten. Aber mittlerweile ist es in meiner Stammfiliale schnell abgegrast, ebenso wie meine beiden Griechen.

Na ja, wie sagt man so schön: Du bist, was du isst. :–)

Was auch immer bei Euch auf den Tisch kommt, ich wünsche Euch ein genussvolles Wochenende!

*Dies ist keine bezahlte Werbung.

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